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Hausschwamm in Dresden: Was tun, wenn die Versicherung nicht zahlt?
Ein Hausschwammbefall ist für jeden Immobilienbesitzer in Dresden ein Schock, der schnell Kosten von über 30.000 € verursachen kann. Richtig problematisch wird es, wenn die Hausschwamm-Versicherung die Zahlung verweigert.
Das Thema kurz und kompakt
In Dresden und ganz Sachsen besteht eine gesetzliche Meldepflicht für den Echten Hausschwamm bei der Bauaufsichtsbehörde.
Die meisten Gebäudeversicherungen schließen Schäden durch Hausschwamm über eine "Schwammklausel" aus, selbst wenn ein versicherter Wasserschaden die Ursache war.
Ein unabhängiges Sachverständigengutachten ist entscheidend, um das Ausmaß des Schadens zu belegen und Ansprüche gegenüber der Versicherung geltend zu machen.
Die Entdeckung von Echtem Hausschwamm stellt eine ernste Bedrohung für die Bausubstanz dar und führt oft zu hohen Sanierungskosten. Viele Versicherungsnehmer erleben eine böse Überraschung, wenn ihre Gebäudeversicherung die Deckung aufgrund spezifischer Klauseln ablehnt. Dieser Beitrag erklärt Ihnen, warum Versicherungen in Dresden bei Hausschwamm oft nicht zahlen, welche rechtlichen Besonderheiten wie die Meldepflicht in Sachsen gelten und wie Sie Ihre Ansprüche dennoch sichern können. Wir zeigen Ihnen die notwendigen Schritte, von der Schadensmeldung bis zur Beauftragung eines Gutachters, um Ihr Eigentum zu schützen.
Echter Hausschwamm in Dresden: Eine besondere Gefahr mit Meldepflicht
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Der Echte Hausschwamm (Serpula lacrymans) ist besonders aggressiv und kann Holzstrukturen in weniger als einem Jahr zersetzen. Er benötigt eine Holzfeuchtigkeit von über 30 Prozent und Temperaturen um 21 Grad, um optimal zu wachsen. Anders als andere Pilze kann er auch anorganisches Material wie Mauerwerk überwachsen, um zu neuen Nahrungsquellen zu gelangen. Speziell in Sachsen und damit auch in Dresden gilt eine gesetzliche Meldepflicht für den Befall mit Echtem Hausschwamm. Gemäß § 13 Abs. 2 der Sächsischen Bauordnung muss ein Befall unverzüglich der zuständigen Bauaufsichtsbehörde gemeldet werden. Diese Meldepflicht unterstreicht die hohe Gefahr, die von diesem Pilz ausgeht. Ein vermuteter Baumangel sollte umgehend geprüft werden.
Die gesetzliche Meldepflicht erfordert schnelles und koordiniertes Handeln.
Schritt-für-Schritt: Richtiges Vorgehen bei Hausschwammbefall
Wenn Sie einen Hausschwammverdacht haben, ist schnelles Handeln entscheidend, um die Sanierungskosten zu begrenzen. Die Kosten können schnell zwischen 10.000 und 100.000 Euro liegen. Ein professionelles Gutachten ist unerlässlich und kostet oft um die 2.000 Euro, liefert aber die notwendige Beweislage für die Versicherung. Dokumentieren Sie den Schaden umfassend mit Fotos und detaillierten Notizen. Melden Sie den Schaden unverzüglich Ihrer Versicherung und legen Sie das Gutachten bei. Selbst bei einer Ablehnung sollten Sie nicht aufgeben, denn manchmal sind zumindest Folgeschäden abgedeckt. Die Beauftragung eines Gutachters ist oft der erste Schritt.
Hier ist eine Checkliste für die ersten Maßnahmen:
Sofort handeln: Verhindern Sie eine weitere Ausbreitung, indem Sie die Feuchtigkeitsquelle stoppen.
Sachverständigen hinzuziehen: Nur ein Experte kann die Pilzart und das Schadensausmaß sicher bestimmen.
Schaden dokumentieren: Machen Sie hochauflösende Fotos aus verschiedenen Perspektiven.
Versicherung informieren: Senden Sie eine schriftliche Schadensmeldung mit allen Unterlagen.
Meldepflicht in Dresden beachten: Informieren Sie die Bauaufsichtsbehörde über den Befall.
Angebote einholen: Holen Sie mindestens zwei bis drei Angebote von Fachfirmen für die Sanierung ein.
Ein strukturierter Ansatz hilft, den Überblick zu behalten und keine wichtigen Fristen zu versäumen.
Kosten der Sanierung: Was auf Sie zukommt
Die Kosten einer Hausschwammsanierung sind erheblich und hängen stark vom Ausmaß des Befalls ab. Eine Sanierung kann leicht Kosten von 10.000 bis 30.000 Euro erreichen. In schweren Fällen, die auch die Statik des Gebäudes betreffen, sind sechsstellige Beträge keine Seltenheit. Die reinen Entsorgungskosten für befallenes Material können bereits bei 1.500 Euro pro Tonne liegen, da es sich um Sondermüll handelt. Die Sanierung selbst erfordert spezielle Verfahren nach DIN 68800-4, wie das Abflammen von Mauerwerk oder die Bohrlochtränkung mit Schwammsperrmittel. Diese spezialisierten Arbeiten erfordern zertifizierte Fachbetriebe. Ein Schaden an einer Holzbalkendecke kann die Kosten weiter in die Höhe treiben.
Die hohen Kosten machen die Klärung der Versicherungsleistung umso wichtiger.
Versicherung zahlt nicht: Ihre Handlungsoptionen
Erhält man eine Ablehnung von der Versicherung, ist das noch nicht das Ende des Prozesses. Prüfen Sie zunächst die genaue Formulierung der Schwammklausel in Ihrem Vertrag. Manchmal leisten Versicherungen doch, wenn der Hausschwamm eine direkte Folge eines versicherten Schadens wie eines Rohrbruchs ist und dies nicht explizit ausgeschlossen wird. Ein Urteil des Schleswig-Holsteinischen OLG (Az. 16 U 3/15) entschied, dass eine Versicherung auch nach Vertragsende für einen nicht ausreichend entfernten Schwamm zahlen muss, der während der Laufzeit entdeckt wurde. Es kann sich lohnen, einen Fachanwalt für Versicherungsrecht einzuschalten. Dieser kann prüfen, ob die Klauseln in Ihrem Vertrag wirksam sind oder ob ein finanzieller Ausgleich doch durchsetzbar ist.
Die rechtliche Prüfung kann neue Wege zur Kostendeckung eröffnen.
Prävention: Wie Sie einem Befall vorbeugen
Die beste Strategie gegen Hausschwamm ist die Vorbeugung, um hohe Kosten von vornherein zu vermeiden. Der Pilz benötigt eine Holzfeuchte von mindestens 30 %, um zu wachsen. Kontrollieren Sie daher regelmäßig alle Bereiche des Hauses auf Feuchtigkeit, insbesondere Keller, Dachboden und hinter Wandverkleidungen. Sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung, um die Luftfeuchtigkeit unter 60 % zu halten. Reparieren Sie undichte Stellen an Dach oder Leitungen sofort. Schon kleine Lecks können nach wenigen Monaten zu einem großen Problem führen. Ein Wasserschaden an einer Holzdecke ist ein typischer Risikofaktor.
Folgende Maßnahmen helfen, das Risiko zu minimieren:
Regelmäßige Inspektion: Überprüfen Sie mindestens zweimal jährlich alle Risikobereiche.
Feuchtigkeitsmessung: Nutzen Sie ein Hygrometer zur Kontrolle der Luftfeuchtigkeit.
Korrektes Lüften: Stoßlüften ist effektiver als gekippte Fenster und verhindert das Auskühlen der Wände.
Bauschäden beheben: Lassen Sie Risse im Mauerwerk oder undichte Leitungen umgehend reparieren.
Holz schützen: Verwenden Sie bei Sanierungen oder Neubauten technisch getrocknetes und eventuell behandeltes Holz.
Durch diese präventiven Maßnahmen schützen Sie nicht nur Ihr Gebäude, sondern auch Ihre Finanzen.
Weitere nützliche Links
Wikipedia bietet einen umfassenden Artikel über den Echten Hausschwamm, seine Biologie, Verbreitung und Schadwirkung.
Das Umweltbundesamt stellt detaillierte Informationen zum Echten Hausschwamm bereit, einschließlich seiner Gefährdung und Bekämpfung.
Die Staatlichen Museen zu Berlin informieren über den Echten Hausschwamm als Schädling in Museen.
Haufe bietet einen Artikel zur Frage, ob die Gebäudeversicherung die Haftung bei Schwammbefall begrenzen darf.
FAQ
Meine Versicherung in Dresden zahlt nicht für den Hausschwamm. Was kann ich tun?
Prüfen Sie Ihren Versicherungsvertrag auf die genaue Formulierung der Schwammklausel. Holen Sie ein unabhängiges Gutachten ein und dokumentieren Sie den Schaden. Legen Sie schriftlich Widerspruch ein. In vielen Fällen ist die Konsultation eines Fachanwalts für Versicherungsrecht ratsam, um Ihre Optionen zu prüfen.
Wer muss in Dresden über den Hausschwammbefall informiert werden?
Aufgrund der Meldepflicht in Sachsen müssen Sie die zuständige Bauaufsichtsbehörde in Dresden informieren. Zudem müssen Sie den Schaden Ihrer Gebäudeversicherung melden. Bei Mietobjekten ist auch der Vermieter bzw. die Hausverwaltung zu informieren.
Kann ich die Kosten für die Hausschwammsanierung von der Steuer absetzen?
Ja, unter bestimmten Umständen. Der Bundesfinanzhof hat entschieden, dass Aufwendungen für eine Sanierung wegen Echtem Hausschwamm als außergewöhnliche Belastung steuerlich abzugsfähig sein können, wenn eine konkrete Gesundheitsgefährdung nachgewiesen wird.
Was ist der Unterschied zwischen Schimmel und Echtem Hausschwamm?
Obwohl beides Pilze sind, ist der Echte Hausschwamm weitaus zerstörerischer als gewöhnlicher Schimmel. Er zersetzt die Zellulose im Holz und zerstört so dessen tragende Struktur. Schimmel wächst eher oberflächlich, während der Hausschwamm tief in die Bausubstanz eindringt und diese zerstört.
Wie erkenne ich Echten Hausschwamm?
Anfangs bildet der Pilz ein weißes, watteartiges Geflecht (Myzel). Später entstehen flache, fleischige Fruchtkörper, die rotbraun sind und einen weißen Rand haben. Ein modriger, pilziger Geruch ist ebenfalls ein typisches Anzeichen. Oft wächst er im Verborgenen, zum Beispiel hinter Verkleidungen.
Warum ist ein Gutachter bei Hausschwamm so wichtig?
Ein Sachverständiger stellt fest, ob es sich tatsächlich um den Echten Hausschwamm handelt und wie weit er sich ausgebreitet hat. Dieses Gutachten ist die Grundlage für die Sanierungsplanung und eine essenzielle Beweisgrundlage für die Auseinandersetzung mit der Versicherung.